Die Bromberger Heide versteckte über 50 Jahre lang das Geheimnis gefährlicher Ruinen. Nur die älteren Stadtbewohner, Zeugen des Zweiten Weltkrieges, wussten, dass sich einige Kilometer entfernt von den heutigen chemischen Betrieben und dem entstehenden Industriepark die Stelle befindet, wo über 40 000 Zwangsarbeiter der ehemaligen DAG Fabrik Bromberg unmenschliche Arbeit leisten mussten.

Exploseum

 

2008 wurde die Entscheidung getroffen, einen Teil des Geländes in ein Museum umzuwandeln. Von mehreren hundert Gebäuden, die 1939-1945 Teil des mächtigen Konzerns waren, der das Dritte Reich mit Nitroglyzerin, TNT und rauchlosem Pulver versorgte, wurde über ein Dutzend durch Tunnel verbundener Bauten gesichert. Sie stellten zwei Zwillingslinien des NGL-Betriebs dar. Eine von ihnen wurde zum Museum, dem sog. Exploseum. Die zweite dagegen zeigt als Ruine, welche Spuren die Zeit hier hinterlassen hat und wie die Bauten im Original aussahen.
Der Besuch im Exploseum liefert breites Wissen über Kriegstechnik und die Wanderung durch die zahlreichen, finsteren Betonkorridore wird sich mit Sicherheit tief ins Gedächtnis einprägen.

Der Ort ist für Kinder unter sechs Jahren nicht zugänglich. Empfohlen werden auch bequeme Schuhe und warme Kleidung. Das Objekt ist behindertengerecht.

Wo: Das Museum liegt am Stadtrand im Bromberger Industriepark. Am besten erreicht man es mit dem Auto. Gleich hinter dem Parktor stehen Schilder, die zum Ziel führen. Eine zweite Anfahrtsmöglichkeit bieten die öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus der Linie 68E).

Exploseum kann auch einzeln besichtigt werden.
ACHTUNG! Vor dem Besuch muss man unbedingt den Besichtigungstermin vereinbaren (Tel. +48 883 366 056). Das Servicepersonal spricht Englisch. Am besten schicken Sie ihnen eine E-Mail im Voraus (über die geplante Ankunft).

Haben Sie das gewusst?

Die Arbeiter der DAG Fabrik Bromberg, die Nitroglyzerin herstellten, kamen mit stark toxischen Substanzen in Berührung. Aus diesem Grund wurden ihre Haare und Nägel orange oder rostrot. Bis heute erzählen die älteren Stadtbewohner, dass sie „Kanarienvögel“ genannt wurden.